Das Schloss |
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Wie beim Schloss in Röthenbach sind in Schlottenhof nur Teile der einstigen Anlage erhalten. |
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Benckendorff durch die Stiftung der Gruft bei der Maria-Magdalena-Kirche und durch einen prächtigen Grabstein besonders bekannt ist. |
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Dr. Singer schreibt 1973 in seinem Buch „Der Brunnenwastl erzählt“: „In frühgeschichtlicher Zeit war das Schloß zu Schlottenhof der befestigte Einzelhof eines Grundherren. Das spätere Rittergut trat die Nachfolge des einstigen Herrenhofs an. In ihrer jetzt erhaltenen Gestalt ist die Schloßanlage ein Denkmal der ritterlichen Feudalzeit und als solches für die Zukunft zu schützen. Der Überlieferung und dem überkommenen Befund nach war der Ansitz in Schlottenhof eine Tal- oder Wasserburg. Sie diente …. der Selbstverteidigung ihrer Bewohner und einer kleinen, in der unmittelbaren Umgebung angesiedelten, zum Burgdienst verpflichteten Mannschaft. |
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Die vielen Besitzer des Rodungsgebietes können nur annähernd genannt werden. Da wären die egerländischen Reichsministerialen von Liebenstein, die Herren von Parsberg und schließlich das Kloster Waldsassen zu nennen, bis die Schirndinger, „Voigtländische Reichsritter“ für ca. 200 Jahre mit Schlottenhof belehnt wurden. Singer fasst das dann so zusammen: „Das Rittergut Schlottenhof wechselte von einem Besitzer zum anderen. Am 24. Januar 1724 kaufte es der hohe Regierungsbeamte Geheimrat Adam Christoph Siegmund von Benckendorff. Aber wiederum sollte es nur während zwei Generationen in der gleichen Familie bleiben.“ |
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Den beiden Benckendorffs ist jedenfalls zu verdanken, dass sie den Herrensitz in jenen baulichen Zustand des Spätbarocks versetzt haben, in dem er sich auch heute noch mit einem „Schimmer des einstigen Glanzes“ darstellt. (Nach Singer) Sie ließen nämlich den mittelalterlichen Bestand vom Wehrbau zum Herrensitz umwandeln, anstelle des alten Palas das dreigeschossige „Neue Schloß“ errichten und den sogenannten Lustgarten anlegen, der heute noch in Ansätzen zu erkennen ist. Natürlich konnten sie mit diesen Umbauten, die auch mit den Einkünften aus den Dienst- und Pensionsbezügen finanziert wurden, besser mit den benachbarten Adeligen konkurrieren. So baute man auch das Torhaus aus und versah es mit einem hübschen Uhrturm, der allerdings 1945 abgetragen wurde. Ebenso waren die herrschaftlichen Zimmer feudal ausgestattet unter anderem mit einem wunderschönen Ofen des Arzberger Kunsttöpfers Stöhr, der jetzt im Fichtelgebirgsmuseum zu bewundern ist
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Obwohl nach der Ära Benckendorff noch einige Besitzer sich auf dem Gut wohl fühlten – so der „Prinzgemahl“ Gruber und Graf Hermann von Zedtwitz, sowie der „Ökonom“ Julius Alfred Zimmermann, wurden die Besitzungen anschließend von Oberinspektor Alfred Krause stückweise verkauft, und zwar auch an die Schlottenhofer Bauern, die dadurch zu einem gewissen bescheidenen Wohlstand kamen. |
Schlottenhof III
Schloß Februar 2015