Schön herausgeputzt hat sich Oschwitz in der letzen Zeit. Kommt man von Arzberg in den freundlichen Ort, so begrüßt ein prächtiger ehemaliger Bauernhof mit hellen Farben den Autofahrer oder Wanderer. Ebenso wirkt der gegenüberliegende Hof frisch und fröhlich. In der Ortsmitte lädt der Alfred-Müller-Platz mit Bank und Brunnen zum Verweilen ein. Auch der Radwander-Rastplatz mit Spielplatz an der Brücke zur Forellenmühle ist ein beschaulicher und hübscher Ort geworden. Oftmals treffen sich hier die Kinder des Dorfs zum Spielen. All diese Plätze verdankt Oschwitz der Dorferneuerung. |
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Und wenn wir schon am Bach sind, an der Röslau, die manchmal mit Hochwasser überrascht, müssen wir doch an die bekannteste Oschwitzer Linie erinnern, an die Pachelbels. Bereits 1395 wird ein Pachelbel im Egerer Musterungsbuch genannt. Oschwitz gehörte ja mit Dietersgrün über Jahrhunderte zu Eger und musste an den dortigen Deutschen Orden zinsen. Wie schreibt Pfarrer Simon im Heimatbuch: „Dieser an der Bachseite des Dorfes wohnende Elbel ist als Ahnherr des bald darauf in Eger erscheinenden Geschlechtes der Pachelbel zu betrachten. … Sie stellte durch drei Generationen hindurch Bürgermeister von Eger“. Eine schöne Geschichte. Ob sie auch wahr ist? |
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Bevor wir wieder auf die springlebendige Gegenwart eingehen, müssen wir noch die spärlichen Angaben über die Entstehung des Ortes erwähnen. Da wäre zunächst der Name. Bis fast um 1700 wurde fast ausschließlich „Moschwitz“ geschrieben. Das „-itz“ weist eindeutig auf eine slawische Ansiedlung hin und wird als „Espicht“, als Espenwäldchen, von Simon gedeutet. Dieser kleine Ort dürfte daher schon um die Jahrtausendwende entstanden sein. Später werden sich auch Siedler, die im Auftrag der Grundherrschaft aus dem Süden einwanderten, hier niedergelassen haben. |
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Den slawischen Namen des Ortes haben sie dann einfach übernommen. Und hätte nicht Herzog Heinrich I. von Bayern Oschwitz dem Deutschen Orden geschenkt, was urkundlich in einer Schrift festgehalten wird, die noch im Hauptstaatsarchiv Dresden zu finden ist, so gäbe es wohl das Jahr 1279 (als erste urkundliche Erwähnung) nicht. |
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Unter dem Bürgermeister Müller, dem der Platz in der Ortsmitte gewidmet ist, führte man bereits von 1956 bis 1960 die Flurbereinigung durch. Neben der Zusammenlegung von Feldern wurden auch die Feldwege den modernen Bedürfnissen angepasst. 1990 errichtete die Dorfgemeinschaft am Weg nach Dietersgrün zur Erinnerung daran einen Gedenkstein. Als im Jahr 2000 mit einem Dorffest der Abschluss der Kanalisationsarbeiten gefeiert wurde, entstand ein bemerkenswertes Bilddokument mit allen Einwohnern, das im Dorfgemeinschaftshaus zu bewundern ist |
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Eine kleine Episode, die Hans Bienfang in seiner Beschreibung im Jahre 2004 anführt, sei noch erwähnt. Er schreibt: „Obwohl sich die Oschwitzer 1820 unterschriftlich verpflichteten „zu ewigen Zeiten" kein Wirtshaus in ihrem Dorf dulden zu wollen, waren sie schon 16 Jahre danach froh, in einem eigenen Wirtshaus mit hochwohllöblicher Genehmigung des königlichen Landgerichts Wunsiedel eine Tanzveranstaltung halten zu können. ‚Ewige Zeiten’ darf man in der Politik, wie man sieht, nicht allzu ernst nehmen.“ Das damalige Wirtshaus stand an der Stelle, wo jetzt dieser neue Hof am Ortseingang zu sehen ist. Es bestand übrigens noch bis etwa 1964, dann mussten die Oschwitzer zur Forellenmühle, in das neu eingerichtete Gasthaus gehen. Heute trifft man sich dort immer wieder zu einem „Hutza-Aoumd“. |
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Oschwitz hatte auch einmal einen eigenen Lehrer, und zwar um 1800 einen Anton Rost. Von 1823 bis 1939 besuchten die Kinder die Schule in Schlottenhof, danach gingen sie bis 1978 nach Schirnding, wie heute noch die Grundschüler. Jetzt fahren sie nach Arzberg, Marktredwitz oder Wunsiedel. Wie sich doch die Zeiten ändern. |
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Bei manchen Außenorten konnten wir immer wieder etliche Vereine aufführen. In Oschwitz gibt es nur den Verein, die Feuerwehr. Neben ihren Aufgaben „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ kommt ihr auch eine große gesellschaftliche Aufgabe zu. 125 Jahre hat sie schon auf dem Buckel – und ist doch ewig jung geblieben. Zurzeit gibt es 25 aktive Mitglieder, das sind immerhin 35 % der gesamten Einwohnerschaft. |
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Seit über 50 Jahren richtet sie das Feuerwehrfest aus, das zunächst auf einer Wiese im oberen Dorf abgehalten wurde. Jetzt wird es jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt neben dem Dorfgemeinschaftshaus gefeiert, dem ehemaligen Feuerwehrhaus, das im Zuge der Dorferneuerung zu einem schmucken Zentrum umgebaut wurde. Seit etlichen Jahren gehört auch der Zeltgottesdienst zum festen Programm an diesem Tag. Und der Posaunenchor des CVJM Arzberg wirkt an der musikalischen Umrahmung mit. |
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Diese gegenseitige Wertschätzung zeigt sich auch am 2. Adventssonntag, wenn zum Adventsblasen um 16 Uhr die jungen Frauen des Dorfes die Anwesenden mit Glühwein und Lebkuchen bewirten. Es ist jedes Mal eine Freude, mit zu feiern. Der Alfred-Müller-Platz, hier ein Bild vom Herbst, wird dann zum Advents-Festplatz umgestaltet. |
Oschwitz
Dezember 2011
ergänzt März 2017