Es mag im 12. oder 13. Jahrhundert gewesen sein, als ein Rodungsführer mit Namen Korbilein (oder Korbinian) im Auftrag des Grafen von Sulzbach mit seinen Hörigen und Knechten in den Urwald südlich von Grafenreuth vordrang, um oberhalb eines kleinen Bächleins eine Rodungsinsel anlegen zu lassen. Das entstehende Dorf bestand aus einem Meierhof und 8 Söldengütern. Die Bauern saßen zu Lehen auf ihren Höfen, die meist irgendwelchen Herrschaften in der näheren oder weiteren Umgebung gehörten.

In einer Schenkungsurkunde von 1314 werden zwei Höfe zu „Korbelsdorff“ aufgeführt, die 1412 anlässlich einer Verpfändung als burggräflicher Meierhof zu Korbersdorf erwähnt werden. Später müssen noch mehr Höfe dazugekommen sein, denn 1446 kauften die Grafenreuther das „Rittergut Korbersdorf“, das bis 1889 nicht weniger als 11 verschiedenen Geschlechtern gehörte. Die verschiedenen „Söldenhöfe“ gehörten auch nicht etwa einem Lehnsherrn, vielmehr gab es auch in Korbersdorf mehrere Besitzer. Die höhere Gerichtsbarkeit wurde 1499 von Wunsiedel ausgeübt, während sie 1639 an Arzberg fiel. Spätestens nach 1848 wurden die letzten Lehensherrschaften abgelöst und der Ort wurde politische Gemeinde bis 1974, als sich die Einwohner im Zuge der Gebietsreform für die Eingemeindung nach Marktredwitz entschieden. Übrigens wird um 1800 auch ein Lehrer in Korbersdorf erwähnt. Das nebenstehende Wappen, das Korbersdorf 1956 verliehen wurde, erinnert an die Herren von Sparneck und die Herren von Grafenreuth.
Was all diese Zahlen nicht verraten, ist die Tatsache, dass die Dörfer der damaligen Zeit immer wieder unter räuberischem Gesindel und durchziehenden Heeren zu leiden hatten. Oft wird genauestens aufgeführt, wie viel Vieh den Bauern genommen wurde oder wer gefangen genommen wurde, um Lösegeld zu erpressen. Da haben wir es doch heute – abgesehen vom Verkehr auf der Durchgangsstraße – mit paradiesischen Verhältnissen zu tun. Nach dem 2. Weltkrieg, an dessen Ende Korbersdorf mit Seußen durch Hissen der weißen Fahne der Zerstörung entging, konnten hier wie anderswo viele Heimatvertriebene aufgenommen werden, von denen 1950
noch 32 ansässig waren. Heute wohnen hier 55 Personen, wovon 47 evangelisch sind.
Eine Besonderheit – wahrscheinlich in ganz Deutschland – war der „Frauengemeinderat“ im Jahre 1945, dem der Bürgermeister und sein Stellvertreter vorstanden. Die Gemeinderatssitzungen sollen damals vor allem auf den Feldern stattgefunden haben. 1975 wurde der Ort nach Marktredwitz eingemeindet. Heute zeigt sich der kleine Ort von der Straße aus als freundliches Dörfchen, da die Vorgärten liebevoll mit Blumen geschmückt werden.
Die Feuerwehr und verschiedene andere Gemeinschaften sorgen für ein lebhaftes Dorfleben. So wird natürlich auch jedes Jahr ein Maibaum aufgerichtet.

Als Mittelpunkt dient dabei das ehemalige Gemeindehaus, das im Zuge der Flubereinigung mit viel Engagement herausgeputzt worden war. Seit 2002 wird jedes Jahr auch ein Dorfgottesdienst gefeiert, den die engagierten Helferinnen und Helfer immer perfekt vorbereiten. Von Anfang an begleitet ihn der Posaunenchor des CVJM Arzberg musikalisch. Im Advent kommt man – manchmal auch mit dem Posaunenchor – zu einer kleinen Feier zusammen und es soll sogar einen weiblichen Rommé-Club geben, der sich regelmäßig hier trifft.
2013 wurde die Kanalisation erneuert und auch die Straße neu gebaut.

Korbersdorf
Dez. 2009, Febr. 2014