Straßen waren schon immer wichtige Anlagen, um Waren zu transportieren
und ein Land verwalten zu können. So führte auch eine Straße
von Konnersreuth über Arzberg nach Selb. Diese „Hohe Straße“ (heute
heißt sie in der Mundart noch „Haougn Straouß“)
war ein Teil der Altstraße von Regensburg nach Magdeburg. An der
kleinen Spitze, wo die Oberpfalz noch einmal an die Feisnitz heranführt,
gab es eine sehr seichte Stelle, eine Furt, die mit einem Heiligenbild
gekennzeichnet war. Hier entstand im Markgrafentum Bayreuth bereits um
1499 eine Mühle, die das Wasser der Feisnitz nützte. Neben
dem Mühlenbetrieb gab es auch eine kleine Landwirtschaft und möglicherweise
wurden auch vorbeifahrende Händler verköstigt. So eine Mühle
war meist ein hölzernes Anwesen, denn 1730 wurde eigens erwähnt,
dass ein steinernes Wohnhaus entstand, das 1833 erneuert wurde. 1871
ist auch ein Gasthaus erwähnt. Bereits 1803 wurde der Bach von einer
steinernen Brücke überspannt, die der Arzberger Maurermeister
Meyer im Auftrag der preußischen Verwaltung des Bayreuther Markgrafentums
errichtete. Leider wurde diese schöne Brücke 1956 abgerissen,
als daneben die heutige Brücke erbaut wurde. |
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Theresienfeld, heute stehen dort 2 Anwesen, wurde 1837 gegründet und nach
der damaligen bayerischen Königin Therese, der Gemahlin König Max II.
benannt. Es handelte sich dabei um ein „Reuthgütlein“, wohl
eine Rodungsstelle im Wald, nachdem der erste Siedler dort als „Landwirt
und Bergmann im Kohlwald“ im Arzberger Kirchenbuch beschrieben wird. Siehe Bild unten. |
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Interessant ist auch die Schulsituation der kleinen Ansiedlung. Während
noch um 1850 der Zimmergeselle Gläßel mit seinen Schülern
drei Tage Schule in Preisdorf und drei Tage in Seedorf hielt, (die
Heiligenfurther Schüler gingen zeitweise nach Arzberg in die Schule)
wurde auf Anweisung der Regierung 1890 das heute noch erhaltene Schulhaus
gebaut. Bis 1965 unterrichteten hier 12 Lehrer. Nach Herrn Naser und Heinrich Bergmann, der auch dem Autor seine familiäre, freundliche Schulgemeinde bei einem Landschulpraktikum |
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vorstellte, war der letzte Siegfried
Schricker. Da nur noch sechs Schüler verblieben waren, wurde die
Schule Anfang 1965 aufgelöst.
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